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USB-Stick mit Software To Go

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Memory-Sticks

Programme werden meist auf einem Computer bzw. in dessen Betriebssystemumgebung installiert und sind somit an das System gebunden. Manchmal möchte man aber seine konfigurierten Programme auch gerne mitnehmen und auf einem anderen System verwenden. Die Lösung: USB-Stick mit portabler Software.

Möglichkeiten und Hindernisse

Natürlich sind dem Mitnehmen von Programmen einige technische und regulatorische Grenzen gesetzt. Man benötigt eine Programmversion die entweder von Haus aus ohne Setup auskommt oder im Nachhinein mobil gemacht wurde. Und auch die Software-Lizenzvereinbarung muss einem derartigen Szenario zustimmen. Zusätzlich dazu muss die USB-Stick-Verwendung an den Computern möglich und auch erlaubt sein. Das bedeutet: wenn einem der Computer nicht gehört, sollte man vor der USB-Stick-Verwendung mit dem Besitzer oder zuständigen Systemadministrator reden!

Der USB-Stick

Für erste Versuche sollte ein USB-Stick mit min. 1 GB Kapazität genügen. Je nach Anzahl der portablen Programme und Dateien (z.B. „Eigene Dateien“) kann der Platzbedarf aber sehr schnell steigen. Ich verwende einen 8 GB USB-Stick, der mit ca. 2,5 GB Software belegt ist. Grundsätzlich sind dem System nach oben keine Grenzen gesetzt und auch das Speichermedium kann variieren. Es lässt sich statt einem USB-Stick auch eine externe USB-Festplatte/SSD verwenden (SSD aufgrund der Geschwindigkeit empfehlenswert!). Gegen den Einsatz eines größeren Speichermediums steht eigentlich nur dessen eingeschränktere Mobilität. Ein USB-Stick passt in jede Hosentasche, eine USB-Festplatte/SSD eher nicht.

PortableApps.com

PortableApps.com stellt viele fertige mobile Programmpakete kostenlos zur Verfügung. Die Programmpakete lassen sich entweder einzeln herunterladen und ausführen oder komfortabler: über die „PortableApps.com Plattform“ verwalten. Vorteile der Plattform-Software: man hat ein schönes Startmenü und eine praktische Softwareverwaltung, die auch Updates unterstützt.

Meine Softwareempfehlung:

Für Benutzer:

  • 7-Zip (Dateikompression)
  • Firefox (Browser)
  • GIMP (Bildbearbeitung)
  • LibreOffice (Office-Suite)
  • VLC-Player (Audio/Video-Player)

Für Administratoren:

  • CPU-Z (Prozessorinfos)
  • CrystalDiskInfo (Festplatteninfos)
  • CrystalDiskMark (Festplatten-Performance-Test)
  • FileAlyzer (Datenformate analysieren)
  • ClamWin (AntiVirus)
  • DOSBox (16-Bit-Anwendungen unter 64-Bit-Windows)
  • Eraser (Sichere Datenlöschung)
  • FreeFileSync (Datensynchronisierung)
  • GPU-Z (Grafikkarteninfos)
  • Kaspersky TDSSKiller (AntiVirus)
  • KeePass Classic (Passwortmanager)
  • McAfee Stinger (AntiVirus)
  • SSD-Z (SSD-Infos)
  • VeraCrypt (Datenverschlüsselung, TrueCrypt-Alternative)
  • WinDirStat (Festplattenverbrauch grafisch darstellen)
  • Wireshark (Netzwerkanalyse)

Alternativen zu PortableApps.com

Aktualität, Design und Funktionsumfang sprachen für mich für PortableApps.com. Es gibt aber auch noch andere Systeme, wie beispielsweise LiberKey.com und LupOpenSuite.com.

Programme für Administratoren

Einige praktische Utilities sind schon ab Werk ohne Installer ausführbar:

Die Nirsoft-Utilities sind als Paket mit eigenem Startprogramm (NirLauncher) verfügbar. In den NirLauncher lassen sich auch andere Tools, wie beispielsweise die Sysinternals Suite einbinden.

Als Alternative zum NirLauncher steht auch das Windows System Control Center von KLS-Soft.com zur Verfügung, dass mich aber aufgrund der integrierten Console nicht überzeugt hat.

Risiken

Bei aller Freude über die gewonnene Mobilität sollte man nicht vergessen, dass ein USB-Stick auch sehr schnell verloren gehen kann. Schützenswerte Daten sollten, wenn überhaupt, nur gut verschlüsselt darauf gespeichert werden.

Auch USB-Sticks sind nicht vor Hardware-Defekten gefeit. Regelmäßige Backups schützen vor etwaigem Datenverlust.

USB-Sticks tragen leider auch zur Verbreitung von Schadsoftware bei. Der USB-Stick sollte daher nicht vollkommen plan- und ziellos an jedem Computer verwendet werden. Ansonsten wird der Stick schnell zur Virenschleuder.

Alternativen zum USB-Speichermedium

1. Cloud

Je nach Einsatzzweck, kann ein Cloudspeicher (wie Dropbox, Google Drive, Microsoft Onedrive…) eine gute Alternative zum USB-Stick oder einem anderen externen Speicher darstellen. Die portablen Programme könnten auch so über mehrere Systeme verteilt und aktuell gehalten werden. Da aber permanent Daten mit der Cloud synchronisiert werden, sollte ein schneller Internetanschluss vorhanden sein.

2. Netzwerk

Wenn ein zentraler Netzwerkspeicherplatz (Datenfreigabe auf PC/Server, NAS etc.) existiert, können die mobilen Programme auch darüber bereitgestellt werden. Klarerweise lassen sich die Programme aber dann nur bei Netzwerkverbindung starten. Diesen Nachteil kann man aber mit Datensynchronisierungstools oder der Windows-Offlinedateien-Funktion korrigieren.

Risiko

Theoretisch können sich durch den gleichzeitigen Programmstart auf mehreren Systemen div. Probleme bzw. unterschiedliche Datenstände und daher auch Datenverlust ergeben! Das trifft natürlich auch auf die Benutzerdaten zu.

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